Frostschäden beim Oleander

Quelle: MDR um vier

Frostschäden beim Oleander

Warum ist Oleander so frostempfindlich?

Oleander, auch „mediterranes Unkraut“ genannt, stammt aus warmen, sonnigen Gegenden rund ums Mittelmeer. Er liebt Sonne, Wärme und will es sogar im Winter nicht allzu kalt haben. Sobald die Temperaturen bei uns unter Null Grad fallen, kann das für den Oleander schon ein echtes Problem werden. Die meisten Sorten vertragen nur ganz kurzen Frost bis etwa -5 Grad, doch erst bei Temperaturen darunter passiert es häufig: Der Oleander bekommt Frostschäden.

Das liegt daran, dass Oleander nicht wie unsere einheimischen Pflanzen eine dicke Schutzschicht oder ein isolierendes Laubnetz entwickelt hat. Sein Stoffwechsel ist auf Wachstum bei Wärme und Licht ausgelegt – nicht auf Überwinterung in Kälte und Schnee.

So erkennst Du Frostschäden am Oleander

Wer im Frühling seine Oleanderpflanze aus dem Winterquartier holt oder nach einer frostigen Nacht draußen kontrolliert, sollte auf folgende Anzeichen achten:
– Die Blätter werden braun und weich, wirken wie „verbrannt“ oder matschig.
– Besonders junge Triebe und Knospen färben sich schwarzbraun oder glasig.
– Am Stamm kann sich die Rinde ablösen, auch das Holz kann unter der Rinde Wasser verlieren und eintrocknen.
– Manchmal riecht es muffig oder faulig, denn Frostschäden machen die Oleanderteile anfällig für Fäulnis.
Wichtig ist: Manchmal sieht man den Schaden erst Wochen später, denn die betroffenen Pflanzenteile sterben langsam ab.

Wie kommt es zu den Schäden?

Wenn der Frost kommt, steigt das Risiko, dass Wasser in den Zellen gefriert. Friert das Zellwasser, bilden sich Eiskristalle, die die Zellwände aufsprengen. Die Folge: Die Zellen platzen, sterben ab, es entstehen braune und matschige Stellen. Weil der Oleander außerdem viel Wasser in seinen Blättern speichert, ist er dafür besonders anfällig.

Frostschäden verhindern – So schützt Du Deinen Oleander

Am besten ist es, Oleander möglichst vor den ersten Frösten ins Haus oder ein kühles, aber frostfreies Winterquartier zu bringen, zum Beispiel in die Garage, das Treppenhaus oder ein helles Gartenhaus. Dort sollen Temperaturen idealerweise zwischen 5 und 10 Grad liegen – das verhindert Schäden und sorgt dafür, dass die Pflanze “schläft”, also ruht, aber nicht absterben kann.

Wer den Oleander draußen lassen möchte, sollte den Topf dick in Luftpolsterfolie oder Jute einpacken. Stelle die Pflanze an eine geschützte Hauswand, wo es windstill ist – aber am besten trotzdem frostfrei.
Falls Du einen ausgepflanzten Oleander hast, empfiehlt es sich, eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Tannenreisig um die Wurzel zu geben und bei starken Frösten zusätzlich mit einem Vlies abzudecken.

Was tun bei Frostschäden?

Wenn Dein Oleander Frost abbekommen hat, schneide betroffene, matschige oder braune Triebe und Blätter mit einer sauberen Schere kräftig zurück, bis ins gesunde Holz. So beugst Du Pilzbefall und Fäulnis vor. Danach am besten einige Wochen abwarten: Häufig treibt der Oleander zuverlässig wieder neu aus.
Dünge die Pflanze erst, wenn sie neue Triebe zeigt, damit sie sich nicht erschöpft. Gieße den Oleander im Winter eher wenig, Staunässe wäre sonst Gift!

Weitere Krankheiten: Oleanderkrebs

Pflanzenarzt René Wadas hat außerdem noch auf Oleanderkrebs hingewiesen. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Krankheit, durch die sich knollenartige Wucherungen oder „Krebsgeschwüre“ an Trieben, Blattstielen oder Wurzeln bilden. Diese Erkrankung schwächt die Pflanze erheblich und kann leicht von einer bereits durch Frost geschädigten Pflanze übertragen werden.
Entferne alle befallenen Pflanzenteile großzügig, desinfiziere die Schere gut und entsorge das Schnittgut im Restmüll, nicht auf dem Kompost, damit die Krankheit sich nicht weiterverbreitet.

Fazit

Oleander ist wunderschön, aber frostempfindlich. Gut geschützt und rechtzeitig ins Winterquartier gebracht, kommst Du ohne Frostschäden durch den Winter. Und: Sei nach einem Kälteschaden geduldig – viele Oleander kommen zurück! Kontrolliere außerdem regelmäßig auf Anzeichen für Oleanderkrebs und handle schnell, falls Du etwas entdeckst.
Noch mehr Tipps findest Du bei Experten wie Pflanzenarzt René Wadas oder in Sendungen wie „MDR um vier“.

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