ROSENVEREDELUNG

Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer über die Veredelung
von Rosen wissen wollten. In den  Videos von RosenPark Dräger wird alles noch einmal
anschaulich erklärt.

1 Rosenvermehrung durch Veredelung (Okulation)

Die schönsten Rosen sieht man zufällig
irgendwo, kennt dann aber die Sorte nicht und weiß daher nicht, wie man genau
diese Rose kaufen kann. Sie haben eine besonders seltene Rose, die nicht mehr
im Handel erhältlich ist? Sie wollen Omas Rose auch im Garten haben, kennen
aber die Sorte nicht? Kein Problem, veredeln sie doch einfach selbst! Das
Schacht Veredelungsset enthält alles, um ihre Lieblingsrose erfolgreich zu
vermehren.

Bei der Veredelung entsteht eine Kombination aus einer Edelsorte
mit der gewünschten Blüte und einer robusten Unterlage (Wildrose).
Für die Rosenvermehrung wird in Baum- und Rosenschulen in der Regel die Okulation
angewendet. Genauer gesagt die T-Okulation, da die beiden Schnitte die Form des
großen Buchstaben T ergeben. Im verlinkten Video demonstriert Fachfrau Manuela
Dräger vom RosenPark Dräger in Steinfurth die richtige Technik.

Hier  erfahren Sie,

– welcher Trieb ist als Reis geeignet ist

– wie das Reis vorbereitet wird

– wie die Unterlage und das Auge vorbereitet werden

– wie der Schnitt bei der Okulation ausgeführt

– wie und warum die Veredelungsstelle verbunden wird

– wie und wann die veredelte Rose geschnitten wird

Nach dem Einsetzen des Auges in die Unterlage, muss die Veredelungsstelle verbunden
werden. Sie können wie im Video einen  Okulations-Schnellverschluss verwenden.
Geeignet sind aber auch Veredelungs-Twist oder Veredelungsband.

Baumwachs Brunonia für Veredelungen erhalten Sie hier

1.1 zusätzliche Informationen

1.1.1 Technik der Okulation

– Unterlage bringt die Wachstumsqualitäten mit

– die aufveredelte Edelrose hat die Blütenqualitäten

– die Knospe der Edelrose (“Auge”) wird auf eine Wildrosen-Unterlage aufgesetzt (Lateinisch Okulus = Auge)

 

1.1.2 Vorbereitung

UNTERLAGE

– Besorgen und Vorbereiten der Unterlage (z.B. Baumschule)

Meist wird die robuste Hundsrose
Rosa canina verwendet und häufig die Sorte Pfänder(s).

Hundsrosen kann man auch aussäen.

– Pflanzen der Unterlage im Frühjahr

– Triebe und Wurzeln der Unterlage werden auf etwa Handbreite gekürzt

– beim Pflanzen bleibt der Wurzelhals oberirdisch, wird aber angehäufelt

– Veredelung im Sommer (Juli/August), nur möglich wenn die Rinde leicht zu lösen ist.

– Anhäufelung wird entfernt, so dass der Wurzelhals frei liegt

– Wurzelhals säubern

 

EDELREIS

– Schnitt eines Triebes der gewünschten Edelrose kurz nach der Vollblüte oder bei frisch abgeblühter Blüte

– Stacheln müssen sich abdrücken lassen

– Blätter entfernen (1cm Blattstängel stehen lassen), darunter sitzen die Augen

– Stacheln entfernen

– Trieb feucht und kühl lagern

 

 

1.1.3 Okulation

– Die Triebe der Unterlage in eine Richtung biegen, damit der Wurzelhals erreichbar ist.

(Tipp: Mit einer alte Decke oder einem Sack geschützt zur Seite biegen)

– T-Schnitt am Wurzelhals der Unterlage

Zuerst der waagerechte Schnitt, dann einen senkrechten Schnitt von unten bis zum waagerechten Schnitt

– Rinde vorsichtig nach links und rechts lösen und aufklappen

– Auge aus Trieb herausschneiden. Von unten nach oben. Schnitt unterhalb der Knospe beginnen, unter der Knospe hindurchschneiden und oberhalb der Knospe nur noch ziehen.

– Auge freilegen (Holz entfernen)

– Auge nicht berühren und sofort in die entstandene Tasche einsetzen

– Anhängsel des Auges oberhalb entfernen und Hautflügel um das Auge leicht andrücken

– die Veredelungsstelle wird mit einem Bindematerial/Wundverschluss vor Verrutschen und Verschmutzung sowie Befall mit Schädlingen (besonders Okuliermade) geschützt. Es hat auch die Aufgabe die Rinde fest auf das Auge zu drücken. Baum- und Rosenschulen verwenden einen OSV (Okulations-Schnell-Verschluss), weil er besonders schnell anzulegen ist. Für den Hobbygärtner fällt der Zeitfaktor bei nur ein paar Veredelungen nicht ins Gewicht. Sie können dann auch das Veredelungsband oder das Veredelungs-Twist verwenden.

 

1.1.4 Weiterbehandlung der veredelten Pflanze

– Anhäufeln über die Veredelungsstelle

– Abhäufeln im folgenden Frühjahr

– Abschneiden der Triebe der Unterlage im März nach der Veredelung(1 cm über der Veredelungsstelle)

Dies nennt der Gärtner Abwerfen.

– der gesamte “Saft” der Pflanze geht in das Auge

– der entstehende Trieb wird pinziert (Entfernung der Triebspitzen), damit sich die Pflanze buschig und verzweigt entwickelt

– Beim Umpflanzen an den endgültigen Standort wird Rose so tief gepflanzt, dass sich die Veredlungsstelle 5 cm tief in der Erde befindet.

– Rosen nicht da pflanzen, wo schon jahrelang Rosen standen (Bodenmüdigkeit).

 

 Bei Krankheiten an Ihren Rosen finden Sie hier unsereTipps.