Quelle: MDR um vier
WEIN WIEDER FIT MACHEN
Wer seinen eigenen Wein im Garten hat, weiß: Damit die Reben Jahr für Jahr gesunde und leckere Trauben tragen, brauchen sie Aufmerksamkeit, Pflege und vor allem einen guten Schnitt. Gerade jetzt, nach den Wintermonaten, ist die beste Zeit, um den Wein im wahrsten Sinne des Wortes wieder fit zu machen! Der bekannte Pflanzenarzt René Wadas erklärt uns, wie man den Weinstock richtig schneidet, worauf Du achten solltest und – ganz wichtig – was wirklich gegen Mehltau hilft.
Warum ist der richtige Schnitt beim Wein so wichtig?
Weinreben wachsen schnell und werden schnell unübersichtlich, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden. Ohne einen gezielten Schnitt verkahlen die Reben im unteren Bereich, die Trauben bleiben klein und reifen schlechter aus. Durch das Zurückschneiden lenkst Du die Kraft der Pflanze in die gewünschten Triebe, stärkst den Stock und bekommst größere, gesündere Trauben. Außerdem sorgst Du für eine bessere Durchlüftung, was Krankheiten vorbeugt – denn stehende Luft und dichtes Laub bieten Pilzkrankheiten wie dem Mehltau optimale Bedingungen.
Wie schneidest Du Deinen Weinstock richtig?
Zunächst entfernst Du alle kranken oder vertrockneten Triebe direkt am Stamm. Lass von den neuen, einjährigen Trieben nur einige wenige stehen – diese sind meistens hellbraun und haben ein glattes Holz. Schneide sie auf vier bis fünf Augen zurück. Das bedeutet: Vom Austrieb ab zählst Du vier bis fünf Knospen und schneidest kurz darüber ab. Alte, zweijährige und noch ältere Triebe solltest Du vollständig entfernen. Arbeite immer mit einer sauberen, scharfen Schere, um die Wunden für die Pflanze klein zu halten.
Wie kannst Du Deinen Wein natürlich schützen?
Nach dem Schnitt folgt die wichtigste Aufgabe: Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten, allen voran den echten und den falschen Mehltau. Beide Pilzarten können Deine Ernte massiv beeinträchtigen, denn sie lassen die Blätter fleckig werden, die Beeren schrumpfen und im Extremfall den ganzen Stock eingehen. Am besten schützt Du Deine Reben, indem Du für viel Licht und Luft sorgst – also immer locker schneiden und unnötige Triebe entfernen! Doch manchmal reicht das allein nicht, weshalb natürliche Pflanzenschutzmittel helfen können.
Schwefel – Das natürliche Mittel gegen Mehltau
Einer der besten und natürlichsten Helfer gegen Mehltau beim Wein ist Schwefel. Schwefel wird schon seit Jahrhunderten im Weinbau eingesetzt und wirkt zuverlässig gegen den Echten Mehltau, ohne dabei Nützlinge oder Bodenleben zu schädigen. Du kannst Schwefel als Schachtelhalm-Extrakt anwenden oder – noch gezielter – als speziellen Schwefelfungizid aus dem Fachhandel oder Gartenmarkt kaufen. Schwefelpräparate von der Firma Schacht sind besonders praxiserprobt. Diese Produkte eignen sich zur vorbeugenden Behandlung und dürfen sogar im biologischen Weinbau verwendet werden.
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Mehr Tipps von René Wadas
René Wadas empfiehlt außerdem, die Reben regelmäßig zu kontrollieren, auf die ersten Anzeichen von Mehltau zu achten und bei Bedarf frühzeitig mit einem Schwefelpräparat zu spritzen. Auch das regelmäßige Entfernen von Laub im Sommer – das sogenannte Ausgeizen – hilft, Krankheiten fernzuhalten. Beim Anbau im Kübel solltest Du besonders auf eine gute Drainage achten, damit die Wurzeln nicht zu nass stehen.
Wenn Du diese Tipps beherzigst und natürliche Produkte wie Schwefel von Schacht nutzt, bleibt Dein Wein gesund und Du kannst Dich auf eine reiche Ernte freuen. Viel Erfolg beim Wein wieder fit machen!