Stippe am Apfel verhindern

Stippe am Apfel verhindern

Stippe beim Apfel: Ursachen, Vorbeugung und Verwertung

Die sogenannte Stippe ist eine weit verbreitete und für viele Gärtner ärgerliche Lagerkrankheit bei Äpfeln. Typisch sind kleine, braune Punkte unter der Schale, die sich ins Fruchtfleisch ziehen können. Obwohl die Äpfel oft unansehnlich wirken, sind sie in der Regel weiterhin genießbar. Doch wie entsteht die Stippe eigentlich, und wie kann man ihr vorbeugen?

Ursachen der Stippe – das Problem liegt in der Nährstoffversorgung

Die Hauptursache für die Entstehung der Stippe ist ein Calcium-Mangel in der Frucht. Calcium ist ein entscheidender Baustein für die Stabilität der Zellwände. Fehlt dieses Element, brechen die Zellstrukturen zusammen, was sich in den typischen Verfärbungen und Einsenkungen äußert. Die Herausforderung besteht darin, dass Calcium von der Pflanze zwar über die Wurzeln aufgenommen wird, jedoch nicht leicht in die Frucht transportiert werden kann – besonders unter ungünstigen Bedingungen.

Diese ungünstigen Wachstumsbedingungen umfassen unter anderem:

Trockenheit oder unregelmäßige Wasserversorgung: Diese beeinträchtigt den Transport von Calcium in die Früchte erheblich.
Hoher Stickstoffgehalt: Fördert das vegetative Wachstum (Blätter, Triebe) und kann das Calcium in der Pflanze „verdrängen“.
Nährstoffungleichgewicht: Übermäßige Mengen an Kalium oder Magnesium im Boden konkurrieren mit Calcium bei der Aufnahme.
Starker oder früher Rückschnitt: Dieser regt die Triebbildung an, was die Verteilung von Calcium zur Frucht zusätzlich beeinträchtigt.

Vorbeugung und Behandlung: Das Gleichgewicht zählt

Um Stippe vorzubeugen, ist eine ganzheitliche Betrachtung der Pflanzengesundheit notwendig. Das fängt bei der Bodenpflege an und endet bei der Sortenwahl. Hier die wichtigsten Maßnahmen:

Gezielte Calcium-Düngung: Besonders im Erwerbsobstbau werden gezielt Calciumpräparate verwendet.
Ausgewogene Düngung: Achten Sie auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Stickstoff, Kalium, Magnesium und Calcium. Produkte wie der Bio Obstbaum Dünger unterstützen dabei, die Mikronährstoffversorgung zu stabilisieren.
Regelmäßige Bewässerung: Besonders während der Fruchtentwicklung ist eine gleichmäßige Wasserversorgung essenziell.
Mäßiger Rückschnitt: Vermeiden Sie starken Rückschnitt im Frühjahr. Dieser kann zu einem übermäßigen Austrieb führen und so die Nährstoffverteilung beeinträchtigen.
Widerstandsfähige Sorten wählen: Einige Apfelsorten sind deutlich weniger anfällig für Stippe, z. B. ‘Topaz’ oder ‘Santana’, während andere wie ‘Boskoop’ oder ‘Gravensteiner’ empfindlicher reagieren.

Kann man Äpfel mit Stippe noch essen?

Trotz der äußerlich unappetitlichen Erscheinung sind Äpfel mit Stippe **in der Regel noch genießbar**. Die Qualität des Fruchtfleisches kann zwar beeinträchtigt sein – es kann leicht bitter schmecken oder mehlig wirken – doch für die Verarbeitung, etwa zu Apfelmus, Kompott oder Apfelkuchen, eignen sich die Früchte meist noch hervorragend. Nur bei starkem Befall sollte man die betroffenen Stellen großzügig herausschneiden oder die Frucht besser kompostieren.

Fazit: Natürliche Pflege schützt vor Qualitätsverlust

Die Stippe ist ein klassisches Beispiel dafür, wie fein das Gleichgewicht im Garten sein kann. Durch sorgfältige Pflege des Bodens, ausgewogene Düngung und eine gute Wasserführung lässt sich diese Lagerkrankheit meist erfolgreich verhindern. Wer vorbeugt, braucht sich bei der Ernte keine Sorgen zu machen – und kann seine Äpfel in bester Qualität genießen.

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