Schnittarbeiten im Spätsommer

 

Schnittarbeiten im Spätsommer

Sollte man Stauden und Gräser jetzt schneiden, oder lieber nicht? Der Pflanzenarzt René Wadas erklärt, was im Spätsommer zu beachten ist.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt?

Viele Gartenliebhaber fragen sich im Spätsommer immer wieder, ob es sinnvoll ist, jetzt zur Schere zu greifen. Generell gilt: Der Spätsommer ist eine wichtige Phase im Gartenjahr, in der Du die Entwicklung Deiner Pflanzen direkt beeinflussen kannst. Stauden und Gräser zeigen sich nach der ersten Blüte oft etwas müde, gleichzeitig keimt aber schon das Leben für das kommende Gartenjahr. Doch nicht jede Pflanze sollte jetzt geschnitten werden. Auch die Natur sendet ihre Signale: War der Sommer besonders trocken, sind viele Stauden früher am Ende ihrer Blütezeit. Dann kann ein gezielter Rückschnitt helfen, damit sie Kraft für die neue Saison sammeln.

Welche Stauden und Gräser kannst Du schneiden?

Im Spätsommer kannst Du verblühte Stauden wie Rittersporn, Frauenmantel, Katzenminze oder Storchschnabel ruhig zurückschneiden. Dabei entfernst Du die welken Blüten und einen guten Teil des Blattwerks, dadurch regst Du die Pflanze zur Bildung neuer Blätter und manchmal sogar einer erneuten Blüte an. Bei Gräsern ist es anders. Sie solltest Du möglichst stehen lassen. Viele Gräser schmücken sich im Herbst und Winter mit ihren schönen Samenständen. Außerdem bieten sie vielen Insekten und Vögeln einen wichtigen Lebensraum und Nahrung. Ein Rückschnitt erfolgt bei den meisten Gräsern erst im Frühjahr.

Warum nicht alles sofort abschneiden?

Viele schneiden Stauden und Gräser aus reiner Gewohnheit im Spätsommer radikal zurück. Doch es gibt gute Gründe, dies nicht für alle zu tun. Erstens bieten abgestorbene Pflanzenreste überwinternden Insekten Schutz. Zweitens sehen vertrocknete Gräser und Samenstände im Winter toll aus, wenn sich Reif oder Schnee darauf legt. Und drittens dienen die Samen als natürliche Nahrung für Vögel in der kalten Jahreszeit. Deshalb solltest Du genau hinschauen, welche Pflanzen Du jetzt schneidest und welche lieber stehenbleiben.

Der Tipp vom Pflanzenarzt René Wadas

Der Pflanzenarzt empfiehlt: Überlege genau, welche Pflanze Du wann schneidest. Für manche Stauden ist ein Rückschnitt im Spätsommer sinnvoll, weil sie dann im Herbst noch einmal durchstarten können. Bei Gräsern dagegen warte lieber ab. Lasse die Natur im Winter einfach mal gewähren, Du wirst erstaunt sein, wie lebendig und attraktiv Dein Garten selbst in der kälteren Jahreszeit bleibt.

Wie gehst Du beim Schnitt am besten vor?

Wenn Du Stauden schneidest, verwende am besten scharfes Werkzeug, damit die Schnittstellen sauber bleiben. Kürze die Pflanze etwa eine Handbreit über dem Boden. Entferne auch abgefallene oder kranke Blätter, um Krankheiten vorzubeugen. Aber denke immer daran: Weniger ist manchmal mehr! Beobachte Deine Pflanzen und entscheide individuell, was ihnen guttut.

Fazit: Weniger Schnitt ist manchmal mehr

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Spätsommer ist eine gute Zeit, um sanft und gezielt zu schneiden, aber keinesfalls alles radikal zurückzunehmen. Genieße die Schönheit deines Gartens, beobachte, wie sich dein kleines Ökosystem entwickelt, und lerne von der Natur. So bleibt dein Garten gesund und lebendig – nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über.

 

Quelle: MDR

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