Schamblume (Aeschynanthus) übergossen

Schamblume (Aeschynanthus) übergossen

Die Schamblume, botanisch Aeschynanthus genannt, ist eigentlich eine wunderschöne und robuste Zimmerpflanze. Doch wie alle Pflanzen kann auch sie Probleme bekommen, wenn die Pflege nicht ganz stimmt. Besonders häufig hören Pflanzenfreunde, dass sie ihre Aeschynanthus übergossen haben. Doch was passiert eigentlich, wenn diese tropische Pflanze zu viel Wasser bekommt? Und wie kannst du deine Schamblume am besten retten? Der Pflanzenarzt René Wadas hat dazu in der MDR-Sendung „um 4“ wertvolle Hinweise gegeben, die wir hier für dich noch einmal ausführlich zusammenfassen – und dir zusätzlich praktische Tipps für gesunde und glückliche Schamblumen geben.

Warum zu viel Wasser so gefährlich ist

Die Schamblume stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen Asiens. Dort wächst sie oft als Epiphyt, also auf Bäumen, ohne mit ihren Wurzeln ständig im nassen Boden zu stehen. Sie ist daher an feuchte, aber gut durchlüftete Bedingungen gewöhnt – Staunässe ist für sie absolut problematisch. Wenn du die Schamblume zu viel gießt, bleiben ihre Wurzeln dauerhaft feucht. Was für andere Pflanzen wie z.B. Sumpfpflanzen gut ist, bedeutet für die Schamblume Stress. Ihre Wurzeln bekommen zu wenig Sauerstoff, sie fangen an zu faulen, und die Pflanze zeigt nach und nach Symptome wie gelbe Blätter, schlappe Triebe oder sogar den vollständigen Blattverlust.

Die klassischen Anzeichen für Überwässerung

Vielleicht hast du es schon beobachtet: Die Blätter der Schamblume werden erst weich und verlieren ihre intensive Färbung. Meistens werden sie gelb und fallen später ab. Oft erscheinen die Triebe schlaff, obwohl die Erde im Topf klatschnass ist. Ein muffiger Geruch aus dem Topf ist ein weiteres Alarmsignal, dass die Wurzeln schon faulen. Pilzerkrankungen oder Schimmel können sich auf der Erde zeigen. All das sind Hinweise: Hier wurde es mit dem Gießen eindeutig zu gut gemeint!

Was du jetzt tun kannst

Zunächst solltest du die Schamblume aus dem Topf nehmen und die Wurzeln genau begutachten. Gesunde Wurzeln sind fest und weißlich bis hellbraun. Faulige, matschige und braune Wurzeln solltest du mit einer sauberen Schere großzügig abschneiden. Übrig bleiben darf nur das gesunde Wurzelwerk. Lasse die Pflanze danach einige Stunden antrocknen, bevor du sie in frisches und vor allem gut durchlässiges Substrat einpflanzt. Verwende eine spezielle Erde für Epiphyten oder mische Kakteenerde mit etwas Rinde und Sand, damit das Wasser besser abläuft. Der neue Topf sollte unbedingt Abzugslöcher haben.

Wie du Überwässerung in Zukunft vermeidest

Gieße lieber selten und sparsam als zu häufig. Die Schamblume mag es, wenn das Substrat zwischen den Wassergaben leicht antrocknet. Überprüfe das mit dem Finger: Fühlt sich die obere Erdschicht trocken an, kannst du wieder gießen. Besonders im Winter benötigt deine Aeschynanthus noch weniger Wasser. Staunässe lässt sich außerdem vermeiden, indem du unten in den Topf eine Schicht Blähton oder kleine Tonscherben einfüllst. So fließt überschüssiges Wasser besser ab und die Wurzeln bekommen trotzdem Luft.

Fazit: Mit Geduld und richtiger Pflege zur gesunden Schamblume

Wenn du schnell handelst und die übergossene Schamblume umtopfst, hat sie gute Chancen sich zu erholen. Wichtig ist, in Zukunft mit dem Gießen vorsichtiger zu sein, denn weniger ist hier oft mehr. Beobachte deine Pflanze genau, passe die Wassergaben den Jahreszeiten an und genieße schon bald wieder die wunderschönen, farbenfrohen Blüten deiner Aeschynanthus

Quelle: MDR um 4