Knoblauch pflanzen Tipps und Tricks

Kaum ein Gewürz verleiht Speisen so viel Charakter wie Knoblauch. Wenn Du oft und gern mit dieser aromatischen Knolle kochst, kannst Du sie ganz leicht selbst im Garten oder sogar auf dem Balkon im Topf ziehen. Hier erfährst Du, wie es ganz einfach gelingt.

Knoblauch – Von der Ferne ins eigene Beet

Wusstest Du, dass Knoblauch ursprünglich aus Zentralasien stammt? Seit mehreren Jahrtausenden wird er dort schon angebaut. Heute findest Du ihn auf Tellern run d um den Globus, besonders häufig kommt er aus China, aber auch aus Ländern wie Indien, Bangladesch, Ägypten oder Spanien.

Knoblauch selbst anbauen – eine lohnende Idee

Meistens stammt der Knoblauch im Laden aus dem Ausland. Dabei wächst die Pflanze auch i n unseren Breitengraden problemlos. Wenn Du regelmäßig Knoblauch isst, lohnt es sich, ihn selbst zu pflanzen. Und das Beste daran: Es ist viel einfacher, als Du vielleicht denkst!

Der beste Zeitpunkt, um Knoblauch zu pflanzen

Wenn Du Knoblauch selbst verme hren möchtest, funktioniert das ganz einfach: Setze einzelne Knoblauchzehen direkt in Deinen Gartenboden. Dafür bietet sich vor allem der Herbst an – ab September bis etwa Ende Oktober ist die ideale Phase dafür. Möchtest Du es im Frühling probieren, ist a uch das möglich.

Winterknoblauch schenkt Dir größere Zehen

Entscheidest Du Dich für eine Pflanzung im Herbst, entwickelst Du kräftige Knollen, die dank der längeren Wachstumszeit bis zum Juli besonders groß werden. Pflanzt Du im Frühjahr, nämlich von etwa Mitte Februar bis Mitte April, erhältst Du den sogenannten Sommerknoblauch. Dieser ist schon ab August erntereif, oft aber etwas kleiner als der Winterknoblauch.

Darauf solltest Du beim Knoblauch-Anbau achten

Verwende am besten keine Zehen aus dem Supermar kt für Dein Beet. Die dortigen Knollen stammen meist aus wärmeren Regionen und sind an unser Klima nicht angepasst. Besser geeignet ist besonderer Winterknoblauch aus dem Fachhandel oder „Mutterknollen“ von heimischen (Bio-)Betrieben. Damit klappt’s mit de r reichen Ernte!

Knoblauch im eigenen Garten anbauen

Du kannst Knoblauch ganz flexibel sowohl draußen im Beet als auch in einem Topf oder Blumenkasten auf deinem Balkon ziehen. Entscheidest du dich für einen Topf, achte darauf, dass er mindestens 10 cm tie f ist. Wichtig ist außerdem, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann – Knoblauch mag es absolut nicht, wenn die Wurzeln im Wasser stehen!

Knoblauchzehen richtig einpflanzen

Wähle große, gesunde Zehen aus der Knolle aus. Lockere anschließend die Erde an der gewünschten Stelle ein wenig auf. Die einzelnen Zehen steckst du jetzt mit der Spitze nach oben und samt ihrer Hülle ungefähr 4 bis 5 cm tief in die Erde. Damit jede Knolle genügend Platz zum Wachsen hat, solltest du zwischen den Zehen einen Abstand von 10 bis 15 cm lassen. Wenn du im Garten pflanzt, halte am besten rund 25 bis 30 cm Reihenabstand ein. Zuletzt die Pflanzlöcher wieder mit Erde bedecken und zum Abschluss nur vorsichtig angießen.

Wo fühlt sich Knoblauch am wohlsten?

Wenn Du möchtest, da ss Dein Knoblauch kräftig wächst, solltest Du ihm einen Platz in voller Sonne gönnen. Wähle am besten einen Standort mit lockerer, gut durchlüfteter Erde – der Boden darf gerne reich an Nährstoffen und schön trocken sein.

Knoblauch ist im Garten ein echter Alleskönner: Seine ätherischen Öle schützen auf ganz natürliche Weise vor unerwünschten Gästen wie Blattläusen oder Milben. Sogar Wühlmäuse lassen sich von seinem intensiven Duft vertreiben. Außerdem kann Knoblauch so manche Pilzkrankheit abwehren. Besond ers sinnvoll ist es, ihn zwischen Gemüsearten wie Erdbeeren, Gurken, Möhren, Salat oder Tomaten zu pflanzen – dort entfaltet er seine schützende Wirkung am besten.

Nicht jeder Nachbar bekommt ihm jedoch gut: Knoblauch solltest Du besser nicht direkt neben Lauch oder Zwiebeln setzen. Sie sind eng verwandt und nehmen sich gegenseitig Wasser, Nährstoffe und Raum weg. Noch dazu locken Zwiebeln und Lauch Schädlinge an, die auch Deinem Knoblauch gefährlich werden können: Die Raupen der Lauchmotte und die Larven d er Zwiebelfliege knabbern nämlich mit Vorliebe an seinen Wurzeln.

Die richtige Pflege von Knoblauch

Wenn du Knoblauch im Garten hast, kannst du dich über eine unkomplizierte Pflanze freuen. Es genügt meist schon, wenn du regelmäßig das Unkraut rund um den Knoblauch entfernst, damit sich die Pflanzen gut entwickeln. Beim Gießen solltest du eher zurückhaltend sein, denn Staunässe mag der Knoblauch überhaupt nicht. Halte also die Erde lieber etwas trockener und bring das Wasser direkt an die Wurzeln, sodass di e Blätter gar nicht erst nass werden.

Schutz vor Regen und Kälte

Hat es in letzter Zeit sehr viel geregnet, tut es deinem Knoblauch gut, wenn du ihn mit einer Folie abdeckst – so verhinderst du, dass die Pflanzen anfällig für Pilze und Schimmel werden. Wäh rend heißen Perioden kannst du gerne öfter zur Gießkanne greifen, damit dein Knoblauch nicht austrocknet. Spätestens, wenn sich im Sommer die Blätter gelb färben, solltest du aber ganz mit dem Wässern aufhören, denn dann steht die Erntezeit kurz bevor.

Kno blauch im Winter unterstützen

Zeigt sich der Winter von seiner frostigen Seite, hilft eine dünne Mulchschicht, die Pflanzen vor der Kälte zu schützen. Wenn du Knoblauch auf dem Balkon ziehst, stell die Töpfe am besten an eine geschützte Wand. Ab Ende Febru ar darfst du deinen Knoblauch mit etwas Brennnesseljauche stärken, falls du möchtest – nötig ist das Düngen aber nicht unbedingt.

So erkennst du reife Knoblauchknollen

Winterknoblauch darfst du meistens schon im Juli aus dem Beet holen, während Sommerknobl auch meist erst ab August erntereif ist. Die beste Zeit zum Ernten erkennst du daran, dass das oberste Drittel der Blätter gelb und trocken geworden ist. Ziehe die Pflanzen dann am besten samt Stiel vorsichtig aus der Erde.

Nicht zu lange mit dem Ernten wa rten

Wenn du den Knoblauch zu lange im Boden lässt, kann das Laub sich komplett lösen – und dann wird es richtig schwierig, die Knollen wiederzufinden. Außerdem kann es passieren, dass die Knollen zerfallen. Folge: Die einzelnen Zehen treiben nach kurzer Zeit wieder aus und die Ernte hält sich weniger lang.

Das Grüne kannst du mitessen

Das frische Knoblauchgrün brauchst du übrigens keinesfalls wegwerfen! Es ist essbar und lässt sich wunderbar in der Küche weiterverwenden.

Knoblauch richtig lagern – so blei bt er frisch

Nach der Ernte sollten Deine Knoblauchpflanzen erst einmal ein paar Tage gut trocknen. Am besten hängst Du sie draußen an einen überdachten Platz, wo genug Luft zirkuliert. Wenn Du keinen geschützten Außenbereich hast, funktioniert auch ein gu t belüfteter, dunkler Raum mit Zimmertemperatur wunderbar. Dort kannst Du die Pflanzen locker ausbreiten.

Sobald der Knoblauch durchgetrocknet ist, kannst Du ihn zu dekorativen Zöpfen flechten und direkt in Deiner Küche aufhängen. Falls Du lieber nur die K nollen aufbewahren möchtest, suchst Du Dir dafür einen kühlen, dunklen und trockenen Platz. In Plastiktüten ohne Luftaustausch solltest Du Deinen Knoblauch niemals lagern – durch die Feuchtigkeit bildet sich schnell Schimmel. Im Kühlschrank bekommt ihm das übrigens genauso wenig.

Wenn Du Deinen Knoblauch richtig lagerst, bleibt er rund sechs Monate frisch und aromatisch.

Knoblauch ganz einfach aus Brutzwiebeln ziehen

Du möchtest gerne Knoblauch anpflanzen, hast aber keine Lust, Zehen dafür zu verwenden? Kei n Problem, denn auch mit Brutzwiebeln – auch als Bulbillen bekannt – kannst du neue Pflänzchen ziehen. Diese kleinen Zwiebelchen entstehen an der Spitze des Blütenstiels in einer runden Scheindolde.

Im Spätsommer kannst du die Bulbillen ganz unkompliziert abpflücken, trocknen und ab September direkt wieder in den Garten stecken. Weil sie recht winzig sind, genügt es, sie ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde zu setzen. Lass ungefähr zehn Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Brutzwiebeln, das reicht vö llig aus.

Durch diese Art der Vermehrung bekommst du nicht nur kräftigere Pflanzen, oft entwickeln sich daraus auch größere Knollen. Allerdings brauchst du dafür etwas mehr Geduld: Erst nach rund zwei Jahren sind die Knoblauchknollen voll ausgebildet und b ereit zur Ernte.

Im ersten Jahr wachsen aus den Bulbillen sogenannte Rundlinge – kleine, runde Knöllchen, die noch keine Einteilung in Zehen zeigen. Ihr mildes Aroma macht sie schon jetzt zu einer tollen Zutat für viele Gerichte. Typischerweise werden Rund linge im Juli geerntet und dann im Herbst erneut in die Erde gesetzt.

Solltest du keine eigenen Bulbillen im Garten finden, schau dich im September oder Oktober mal im gut sortierten Gartenfachhandel um. Dort wirst du sicherlich fündig.