Die Kamelie ist keine Zimmerpflanze

Die Kamelie ist keine Zimmerpflanze

Viele Menschen neigen dazu, die Kamelie für eine hübsche und pflegeleichte Zimmerpflanze zu halten, die das Wohnzimmer im Winter verschönert. Diese Annahme ist zwar verständlich, aber leider falsch. Die Kamelie ist keine Zimmerpflanze im klassischen Sinn und fühlt sich in den warmen, trockenen Räumen eines Hauses meist überhaupt nicht wohl.

Kamelien lieben Frischluft und kühle Temperaturen

Die Kamelie stammt ursprünglich aus Ostasien, besonders aus Gebieten mit mildem Klima und hoher Luftfeuchtigkeit. Sie liebt kühle, frische Luft und mag es gar nicht, wenn die Heizungsluft das Raumklima dominiert. Ihre Knospen und Blätter leiden besonders stark unter der trockenen Luft und der Wärme, die in den meisten Wohnräumen im Winter herrscht. Wer sich also an einer Kamelie erfreuen möchte, sollte ihr einen kühlen Platz bieten. Ein Wintergarten, der nicht beheizt wird oder nur wenig geheizt ist, kommt dem natürlichen Lebensraum der Kamelie viel näher als ein Wohnzimmer, Schlafzimmer oder gar ein Büro mit Heizungsluft.

Ideal für den Garten und den Wintergarten

Noch besser als ein kühler Wintergarten ist für die Kamelie ein Platz im Freien. Im geschützten Garten, zum Beispiel unter großen Bäumen oder an einer Hauswand, finden Kamelien oft ideale Bedingungen: Sie stehen nicht in der prallen Sonne, bekommen aber ausreichend Licht und Luft. Der Garten bietet zudem eine höhere Luftfeuchtigkeit, was die Kamelie liebt. Auch Wind und Regen bekommt sie hier ab, was ihr gut tut. Und gerade in klimatisch milden Regionen Deutschlands, wie etwa am Niederrhein oder in Mecklenburg-Vorpommern, überstehen viele Kamelienarten den Winter problemlos draußen. Allerdings sollte man darauf achten, sie vor starken Frösten und extremen Temperaturunterschieden zu schützen.

Was passiert, wenn du eine Kamelie drinnen hältst?

Stellst du eine Kamelie ins Wohnzimmer, kann sie zwar einige Zeit überleben, aber auf Dauer wird sie unglücklich sein. Ihre Blätter werden gelb und sie wirft Knospen oder Blüten ab. Oft ist die Pflanze auf einmal voller Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse, weil das Immunsystem durch das ungünstige Klima geschwächt wird. Auch Gießfehler kommen sehr häufig vor, denn die Erde trocknet drinnen schneller aus oder bleibt zu nass, was zu Wurzelfäule führen kann. Du wirst also langfristig keine Freude an einer Kamelie als Zimmerpflanze haben.

Der richtige Platz für deine Kamelie

Wenn du Kamelien magst und sie kultivieren möchtest, dann stelle sie am besten in einen hellen, frostfreien Wintergarten oder, sobald es die Temperaturen erlauben, nach draußen in den Garten. Achte auf einen feuchten, gut durchlässigen Boden mit leicht saurem pH-Wert und darauf, dass sie nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist. Im Sommer fühlt sich deine Kamelie unter Bäumen oder im lichten Schatten besonders wohl. Wenn der Winter besonders kalt wird, kannst du sie an eine geschützte Hauswand stellen oder sie mit Vlies abdecken.

Fazit: Kamelien gehören ins Freie oder in kühle Wintergärten

Zusammengefasst sind Kamelien wunderschöne Zierpflanzen, aber eben keine Zimmerpflanzen. Sie lieben es kühl und feucht, und das bekommst du in normalen Wohnräumen einfach nicht hin. Mit dem richtigen Standort draußen im Garten oder in einem kühlen Wintergarten wirst du viele Jahre Freude an deiner Kamelie haben!

Quelle: MDR um 4

 

Die Kamelie ist keine Zimmerpflanze