Können Karpfen gegen Algen im Teich helfen?

Können Karpfen gegen Algen im Teich helfen?

Algenprobleme im Gartenteich – Ein bekanntes Ärgernis

Viele Teichbesitzer kennen das Problem: Kaum wird das Wetter wärmer, explodiert das Algenwachstum im Gartenteich. Plötzlich ist das Wasser grün, trüb und manchmal sogar unangenehm riechend. Schnell fragt man sich: Gibt es eine natürliche Lösung, um die Algen in Schach zu halten? Immer wieder hört man, dass Karpfen, insbesondere der bekannte Koi-Karpfen, gegen Algen helfen könnten. Doch stimmt das wirklich und wenn ja, wie funktioniert das?

Was fressen Karpfen eigentlich?

Karpfen sind sogenannte Allesfresser. Das bedeutet, sie nehmen verschiedenste Nahrung auf, zum Beispiel kleine Tiere wie Insektenlarven, Krebstiere, Würmer, aber eben auch pflanzliche Bestandteile wie Wasserpflanzen, Fadenalgen und abgestorbenes organisches Material. Aber Achtung: Karpfen bevorzugen meist tierische Nahrung und fressen Algen vor allem, wenn sie nichts Besseres finden. Ihre Hauptspeise sind Algen in der Regel also nicht. Dennoch knabbern sie im Laufe des Tages einiges an Teichpflanzen und weicheren Algen ab.

Können Karpfen Algen im Teich effektiv reduzieren?

Für viele klingt es logisch: Wenn Karpfen Algen fressen, müssten weniger Algen im Teich wachsen. Tatsächlich können Karpfen helfen, das Algenproblem etwas einzudämmen – besonders Fadenalgen und weiche, grüne Aufwuchs-Algen werden gern gefressen. Doch voll und ganz lösen sie das Problem meist nicht. Denn Karpfen wühlen beim Fressen den Teichboden auf. Dabei gelangen Nährstoffe wieder ins Wasser, die das Algenwachstum sogar noch begünstigen können. Außerdem scheiden Fische Nährstoffe aus, vor allem Phosphate und Nitrate. Dadurch werden Algen erneut “gefüttert”.

Gibt es Nachteile, wenn du Karpfen gegen Algen einsetzen möchtest?

Ja! Wenn du viele Karpfen in deinem Teich hältst, trübt das meist auch das Wasser, weil sie den Schlamm aufwirbeln. Die Karpfen fressen zudem junge Teichpflanzen an und machen daher empfindliche Pflanzen oft zunichte. Überbesatz mit Fischen kann außerdem zu Sauerstoffmangel führen, besonders an heißen Tagen, was wiederum das Algenproblem verschärft. Du solltest deshalb immer darauf achten, wie viele Fische du hältst, die richtige Teichtechnik nutzen und für ausreichend Frischwasser sorgen.

Natürliche Alternativen und Tipps vom Pflanzenarzt

Wenn du Wert auf biologische Algenkontrolle legst, kombiniere verschiedene Maßnahmen: Setze schwimmende Pflanzen wie Wasserlinsen oder Seerosen ein, die Licht für Algen wegnehmen und Nährstoffe binden. Entferne abgestorbene Blätter und Algen regelmäßig mit einem Kescher. Achte auf genug Sauerstoff, zum Beispiel mit einer Wasserpumpe. Ein ausgewogenes Pflanzen-Fisch-Verhältnis ist ebenfalls wichtig. Schließlich kannst du zur Prophylaxe auf spezielle biologische Algenmittel zurückgreifen, die du im Fachhandel findest, wie zum Beispiel Produkte von Firmen wie Schacht oder andere Anbieter im ökologischen Bereich.

Fazit: Karpfen sind hilfreiche Mitbewohner, aber keine Allheilmittel

Karpfen können tatsächlich einen Teil der Algen im Teich fressen und damit etwas zum ökologischen Gleichgewicht beitragen. Sie ersetzen aber keine konsequente Pflege und keine durchdachte Teichgestaltung. Mit einem Gesamtkonzept aus Pflanzen, Technik und maßvollem Fischbesatz kannst du das Algenproblem natürlich und dauerhaft in den Griff bekommen. So bleibt dein Teich klar, gesund und ein echtes Naturerlebnis!

Quelle: MDR um Vier

Können Karpfen gegen Algen im Teich helfen?