Wunden an Kakteen
Warum bekommen Kakteen Wunden?
Kakteen sind beeindruckende Überlebenskünstler und sehr robuste Pflanzen, doch auch sie sind manchmal nicht vor Verletzungen gefeit. Du entdeckst vielleicht plötzlich einen Riss oder eine eingesunkene Stelle an deinem Kaktus und fragst dich, wie das passieren konnte. Häufig entstehen Wunden durch unsachgemäße Behandlung, etwa beim Umtopfen, Anstoßen oder durch Haustiere. Aber nicht nur mechanische Ursachen führen zu Verletzungen: Auch Schädlinge, Pilze oder zu große Feuchtigkeit können dafür sorgen, dass die Kakteenhaut Schaden nimmt.
Wie entstehen die Verletzungen konkret?
Um dir das genauer vorzustellen: Stürzt ein Kaktus von der Fensterbank, reisst seine Haut schnell ein. Wurden beim Umtopfen zu viele Wurzeln oder Sprossen beschädigt, entstehen kleine Risse, die dann eintrocknen oder von Pilzen besiedelt werden. Selbst kleine Schnitte oder Kratzer, etwa durch scharfe Werkzeuge beim Vermehren oder Pflegen, können zu sichtbaren Wunden führen. Nicht zu unterschätzen sind auch Schädlinge wie Wollläuse oder Spinnmilben, denn sie schwächen die Pflanze und machen sie anfälliger für Infektionen.
Was passiert nach der Verletzung?
Wenn dein Kaktus eine Wunde hat, reagiert er nach seinem eigenen Rhythmus. Er versucht, die verletzte Stelle zu verschließen und bildet oft eine Art Korkschicht – das sogenannte Kallusgewebe. Bei kleinen Verletzungen heilt die Pflanze meist von allein, vorausgesetzt das Umfeld stimmt. Ist die Wunde aber groß oder hat sich bereits etwas Weißes oder Schwarzes gebildet, wie Schimmel oder Pilzbefall, ist schnelles Handeln gefragt.
So hilfst du deinem Kaktus bei der Heilung
Wenn du eine frische Wunde findest, lässt du sie am besten an der Luft abtrocknen. Kakteen haben die Eigenart, Wunden selbst zu verschließen, solange sie trocken bleiben. Gieße darum in den nächsten Tagen vorsichtiger und wässere deinen Kaktus gar nicht, bis die Wunde deutlich verkrustet ist. Am besten stellst du die Pflanze etwas heller, aber nicht in die pralle Sonne.
Solltest du einen Pilzbefall oder faule Stellen sehen, so entferne diese mit einem scharfen, sauberen Messer. Desinfiziere das Werkzeug, bevor du schneidest, damit keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Nach dem Schnitt bestreust du die Stelle mit Holzkohle- oder Zimtpulver. Das hilft gegen Keime und unterstützt die Heilung. Es gibt auch spezielle Wundverschlussmittel im Gartenfachhandel, aber meist reichen Hausmittel aus.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Damit dein Kaktus keine weiteren Verletzungen bekommt, prüfe seinen Standort. Er sollte stabil stehen und vor Tieren oder spielenden Kindern geschützt sein. Beim Umtopfen und bei der Pflege immer vorsichtig arbeiten, Handschuhe tragen und auf die Wurzeln achten. Außerdem lohnt es sich, regelmäßig nach Schädlingen Ausschau zu halten. Befallene Pflanzen möglichst schnell isolieren!
Zusammengefasst
Kakteen sind zwar zäh, aber nicht unverwundbar. Bei Verletzungen reagieren sie mit Kallusbildung – wenn du ihnen Zeit gibst und sie trocken hältst. Mit ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit verheilt die Wunde oft problemlos. Vermeide zukünftig Stresssituationen für deine Pflanze, dann hast du länger Freude an deinem exotischen Freund!
René Wadas erklärt Ursachen und Umgang mit Verletzungen an Kakteen.
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