Können Tomaten den Winter überstehen?
Wenn die Gartensaison zu Ende geht, fragen sich viele: Was passiert jetzt mit den Tomatenpflanzen? Soll man sie einfach wegwerfen oder gibt es eine Möglichkeit, sie zu retten? Obwohl Tomaten in unserem Klima meist nur ein Jahr lang wachsen, kann man versuchen, sie zu überwintern. Das ist zwar nicht ganz einfach und klappt nicht immer, aber es ist möglich.
Welche Tomatenarten eignen sich zum Überwintern?
Tomaten stammen ursprünglich aus Südamerika. Dort ist es das ganze Jahr über warm, und die Pflanzen können mehrere Jahre wachsen. Bei uns ist das anders, denn Tomaten vertragen keinen Frost. Trotzdem gibt es einige Sorten, die robuster sind und sich besser überwintern lassen – zum Beispiel Buschtomaten, Wildtomaten oder Balkontomaten. Geeignete Sorten sind „Tiny Tim“ oder „Gelbe Dattelwein“. Große Tomaten wie Fleischtomaten sind sehr empfindlich und überstehen den Winter nur selten.
Was brauchen Tomaten im Winter?
Nur gesunde Pflanzen ohne Krankheiten sollte man überwintern. Wichtig ist ein heller, kühler und frostfreier Standort. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Ist es zu warm, kommen oft Schädlinge. Ist es zu kalt, kann die Pflanze eingehen.
Welche Vorteile hat das Überwintern?
- Frühere Ernte: Die Pflanzen wachsen im Frühjahr schneller und tragen früher Früchte.
- Besondere Sorten erhalten: Wer seltene oder geliebte Sorten behalten möchte, kann sie überwintern.
- Geld sparen: Man braucht keine neuen Pflanzen oder Samen im Frühling.
So überwintern Tomaten Schritt für Schritt
- Vorbereitung: Vor dem ersten Frost, also sobald es unter 10 °C bleibt, mit dem Rückschnitt beginnen.
- Zurückschneiden: Die Pflanze auf 20–30 cm kürzen. Alles Kranke oder Welke wird entfernt.
- Standort: Hell und kühl – z. B. auf einer Fensterbank im Treppenhaus oder in einem Wintergarten ohne Heizung.
- Gießen: Nur wenig Wasser geben. Die Erde soll leicht feucht sein, aber nie nass.
- Licht: Eine Pflanzenlampe hilft, wenn der Platz zu dunkel ist.
- Kontrolle: Regelmäßig nach Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben schauen.
Alternative: Überwinterung durch Stecklinge
Wer keine ganze Pflanze durch den Winter bringen will, kann auch Stecklinge nehmen. Das ist einfacher und spart Platz.
- 10–15 cm lange Triebspitzen abschneiden.
- Untere Blätter entfernen und die Stecklinge in Wasser stellen.
- Nach 2–3 Wochen bilden sich Wurzeln. Dann in einen Topf mit Erde setzen.
- Auch Stecklinge brauchen Licht, Kühle und wenig Wasser.
Typische Fehler bei der Überwinterung
- Zu warm: Dann wächst die Pflanze schlecht und bekommt schnell Schädlinge.
- Zu viel Wasser: Das führt leicht zu Wurzelfäule.
- Zu wenig Licht: Die Pflanze schwächelt. Eine Lampe kann helfen.
Lohnt sich der Aufwand?
Ob sich das Ganze lohnt, kommt auf die eigene Situation an. Wer Zeit und einen passenden Ort hat, kann es ruhig versuchen. Vor allem bei besonderen Sorten oder wenn man früh ernten möchte, kann es sich lohnen. Manchmal klappt es, manchmal nicht – aber wer Erfolg hat, wird im Frühjahr mit einer kräftigen Pflanze belohnt.