Himbeeren schneiden leicht gemacht
Viele denken zuerst, dass das Schneiden von Himbeeren kompliziert ist. Mit ein wenig Wissen ist es aber gar nicht schwer. Wenn die Sträucher regelmäßig zurückgeschnitten werden, tragen sie reichlich Früchte und bleiben gesund. Wichtig ist vor allem, zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren zu unterscheiden, da beide unterschiedlich geschnitten werden.
Warum regelmäßiges Schneiden wichtig ist
Himbeeren wachsen in einem zweijährigen Rhythmus. Wenn man sie gar nicht schneidet, bilden sich schnell zu viele Ruten. Dadurch entsteht ein dichtes Gestrüpp, das kaum noch Beeren bringt und leichter krank wird. Schneidet man dagegen regelmäßig, geht die Kraft in die jungen, frischen Triebe – und genau dort wachsen dann die Früchte.
Was passiert ohne Schnitt?
Wer seine Himbeeren über Jahre einfach wachsen lässt, wird immer weniger ernten. Außerdem steigt die Gefahr von Pilzkrankheiten. In solchen Fällen hilft es am besten, die Pflanze im zeitigen Frühjahr einmal komplett bis zum Boden zurückzuschneiden. So kann sie neu und kräftig austreiben.
Sommerhimbeeren richtig zurückschneiden
Sommerhimbeeren bringen ihre Früchte im Juni und Juli. Sie wachsen an den Ruten, die schon im Vorjahr entstanden sind. Da die Pflanzen bis zu 2,5 Meter hoch werden können, brauchen sie meist eine Rankhilfe.
Wann schneiden?
Am besten gleich nach der Ernte im Sommer, also von Juni bis August.
Welche Ruten entfernen?
- Alle zweijährigen Ruten, die bereits Früchte getragen haben. Diese erkennt man daran, dass sie dunkel und verholzt sind. Sie werden bodennah abgeschnitten.
- Die neuen Triebe ausdünnen, damit es nicht zu eng wird. Pro Meter Himbeerreihe lässt man etwa 8 bis 10 kräftige Ruten stehen.
Herbsthimbeeren schneiden
Herbsthimbeeren tragen von August bis Oktober an den Trieben, die im selben Jahr wachsen. Sie bleiben mit rund 1,5 Metern kleiner und brauchen oft keine Stütze.
Im Frühjahr alle Triebe des Vorjahres bodennah zurückschneiden. Aus dem Wurzelstock wachsen neue Ruten, die noch im selben Jahr Früchte bringen.
Warum bis zum Frühjahr warten?
Viele schneiden schon im Herbst, wenn die letzte Beere gepflückt ist. Doch es ist besser, die Ruten über den Winter stehen zu lassen.
- Sie bieten Insekten wie Wildbienen und Marienkäfern einen Unterschlupf.
- Sie schützen die Pflanze vor Frost.
- Im Frühjahr sieht man leichter, welche Triebe geschwächt oder erfroren sind, und kann sie gleich entfernen.
Allgemeine Schnitt-Tipps für alle Himbeersorten
- Ruten, die älter als 2–3 Jahre sind, tragen kaum noch Früchte. Sie sollten ganz entfernt werden.
- Kranke, schwache oder beschädigte Ruten sofort abschneiden, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten.
- Stehen die Ruten zu dicht, bekommen die fruchttragenden Triebe zu wenig Licht und Luft. Daher immer wieder auslichten.
Extra-Tipp für wilde Himbeeren
In naturnahen Gartenecken oder bei verwilderten Pflanzen ist ein regelmäßiger Schnitt nicht zwingend notwendig. Sie sind wertvoll für die Tierwelt. Falls sie überhandnehmen, können sie problemlos radikal bis zum Boden zurückgeschnitten werden – sie treiben zuverlässig wieder aus.