Kaltkeimer müssen jetzt in die Erde

Kaltkeimer müssen jetzt in die Erde

Sobald es draußen kühler wird, ist die ideale Zeit gekommen, um dich um Kaltkeimer zu kümmern. Diese besonderen Pflanzen brauchen eine ordentliche Portion Kälte, bevor sie überhaupt ans Keimen denken. Aber keine Sorge: Es ist gar nicht schwer, du musst nur ein paar Dinge beachten. Hier liest du, auf welche Arten das zutrifft und wie du dabei am besten vorgehst.

Kaltkeimer – Was steckt dahinter?

Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, warum manche Samen erst nach dem Winter zu sprießen beginnen. Die Antwort: Die Natur hat hier ordentlich mitgedacht! Damit im Herbst nichts ins Wachsen gerät und im Winter erfriert, tragen Kaltkeimer-Samen eine Art Schutzmantel aus natürlichen Hemmstoffen. Erst der Frost sorgt dafür, dass diese Blockade abgebaut wird – der Samen ruht, bis die Temperaturen wieder steigen und das neue Frühjahr anbricht.

Wissenswert: Fast immer brauchen Kaltkeimer vier bis acht Wochen echte Kälte, am besten bei Temperaturen zwischen null und fünf Grad. Typisch ist auch, dass die Samen meist etwas größer sind als bei anderen Pflanzen.

Pflanzen, die Kälte zum Keimen brauchen

Vor allem viele Wild- und Heilpflanzen, Stauden aber auch einige Obstsorten kannst du als Kaltkeimer kennenlernen. Dazu gehören zum Beispiel: Arnika, Bärlauch, Waldmeister, Schlüsselblume, Heidelbeeren, Phlox, Apfel, Birne, Haselnuss, Walnuss, Eisenhut, Frauenmantel, Hopfen, Mirabellen, Salbei, Schnittlauch, Guter Heinrich, Gundermann, Kerbelrübe und Lungenkraut. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen – vielleicht entdeckst du in deinem Garten ja auch einen Kaltkeimer?

So gelingt dir das Aussäen von Kaltkeimern

Wenn du diese Samen erfolgreich zum Keimen bringen möchtest, solltest du auf ein paar wichtige Dinge achten. Säe die Samen im Herbst oder Winter aus, indem du sie mit Erde abdeckst – entweder direkt im Beet oder in einer Schale, die du aufstellst, wo es kühl und hell bleibt. Eierkartons bieten sich auch gut an.

Besonders praktisch: In einer Saatschale kannst du Temperatur und Feuchtigkeit leichter kontrollieren und siehst auf einen Blick, was sich tut. Ein Wintergarten oder Gewächshaus eignet sich perfekt als Platz für deine Schale – dort bekommen die Samen Licht, bleiben aber kühl.

Wenn es dann richtig kalt wird, oft schon beim ersten Schnee, stellst du die Kaltkeimer für ein paar Wochen ins Freie. Frost sowie eine weiße Schneeschicht sorgen dafür, dass die Keimhemmung komplett verschwindet.

Darauf solltest du beim Gießen achten

Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Sorge immer dafür, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann, damit sich keine Staunässe bildet. Sonst könnten die Samen schimmeln statt zu keimen – und das will nun wirklich keiner, weder im Beet noch im Topf. So steht einer üppigen Blüte im nächsten Frühling nichts mehr im Weg!

So bereitest du Samen auf den Winter vor

Wenn die Winter in deinem Garten eher sanft und nicht sonderlich frostig ausfallen, hast du trotzdem die Möglichkeit, deinen Samen die Kälte zu geben, die sie für die Keimung brauchen. Fülle dazu die Samen in eine Saatschale und gönn ihnen vorab ein entspannendes Bad in lauwarmem Wasser – am besten ein bis zwei Wochen lang, damit sie ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen. Anschließend kommen sie für vier bis sechs Wochen in den Gefrierschrank. Diese kühle und dunkle Umgebung ersetzt den natürlichen Frost und eine schützende Schneedecke. Wichtig ist, dass die Samen während dieser Phase schön feucht bleiben, damit sie nach ihrer „Kältereise“ munter und kräftig sprießen können.

Aussaat vor Tieren schützen

Damit die Aussaat heil über den Winter kommt, ist es wichtig, sie vor Fressfeinden wie Vögeln und Mäusen zu schützen. Dazu wird ein engmaschiger Draht straff über die Saatschale gespannt.