Befruchtung von Süßkirschen sichern

Befruchtung von Süßkirschen sichern

Warum ist die Befruchtung bei Süßkirschen so wichtig?

Die Befruchtung bei Süßkirschen ist ein entscheidender Schritt für eine reiche Ernte. Anders als viele andere Obstbäume sind die meisten Süßkirschensorten nicht selbstbefruchtend. Das bedeutet: Eine Süßkirsche kann sich nicht mit ihrem eigenen Blütenstaub befruchten – sie braucht die Pollen einer anderen, passenden Kirschsorte in der Nähe. Ohne diese Fremdbestäubung entstehen keine oder nur sehr wenige Früchte. Daher ist es so wichtig, optimal für die Befruchtung Deiner Kirschbäume zu sorgen und ein paar Tricks zu kennen, damit auch in Jahren mit wenig Insektenflug ein guter Fruchtansatz gelingt.

Der richtige Befruchter ist entscheidend

Damit die Blüten überhaupt bestäubt werden, solltest Du bereits bei der Pflanzung darauf achten, dass ein passender Befruchter in der Nähe steht. Nicht jede Kirschsorte befruchtet jede andere – es gibt sogenannte Befruchtungstabellen, in denen die besten Kombinationen stehen. Häufig werden als zuverlässige Befruchtersorten z.B. ‘Burlat’, ‘Kassins Frühe Herzkirsche’ oder ‘Hedelfinger Riesenkirsche’ genannt. Mindestens einer dieser Bäume sollte im Umkreis von etwa 30 Metern stehen, da Bienen und Hummeln als Hauptbestäuber zwischen den Bäumen hin und her fliegen müssen.

Praktischer Tipp: Blühende Befruchterzweige aufstellen

Doch was kannst Du tun, wenn Du nur einen Baum hast oder Dein Befruchter keine Blüten trägt? Hier hilft ein einfacher Trick, den viele Gärtner seit Jahren anwenden: Zur Blütezeit schneidest Du blühende Triebe (Reiser) einer passenden Befruchtersorte ab. Diese stellst Du einfach in einem Eimer Wasser direkt unter Deinen Baum. Die Blüten verbreiten ihren Pollen, Bienen besuchen sie und tragen den Pollen auf die Blüten Deines Baumes. So kannst Du auch kurzfristig für Pollen einer anderen Sorte sorgen – dieser Tipp ist besonders hilfreich, wenn ein Jahr mit verspäteter oder ungleichmäßiger Blüte droht.

Natürliche Förderung der Bestäubung

Damit Insekten wie Bienen und Hummeln Deinen Baum gerne besuchen, kannst Du Deinen Garten insektenfreundlich gestalten. Setze zum Beispiel Frühjahrsblumen oder Kräuter rund um den Baum, verzichte auf chemische Pflanzenschutzmittel und lasse einen kleinen, wilden Bereich stehen. Auch ein Insektenhotel in der Nähe hilft den Bestäubern. Regen oder kalte Witterung zur Blütezeit können die Bestäubung negativ beeinflussen – je mehr Insekten Du anziehst, umso besser kompensierst Du schlechte Bedingungen.

Biologischer Schutz für starke Bäume

Gesunde Kirschbäume entwickeln mehr Blüten und sind insgesamt widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Mit biologischen Produkten, wie Neem, natürlichen Stärkungsmitteln oder Spritzungen aus Schachtelhalm (z.B. Grundstoff Ackerschachtelhalm), kannst Du Deine Bäume stärken, ohne die nützlichen Insekten zu gefährden.

Zusammengefasst – So sicherst Du die Befruchtung

Achte darauf, dass eine passende Befruchtersorte vorhanden ist, stelle zur Not blühende Triebe auf, sorge für viele Bestäuber im Garten und halte Deine Bäume vital und gesund. So steht einer reichen Kirschernte nichts mehr im Weg!

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