Veredelung im Sommer

In dem Video vom Gartenfernsehn.de erfahren Sie alles, was Sie schon immer über die Veredelung eines Apfelbaumes im Sommer wissen wollten.

 

1 Apfelbaum im Sommer durch Okulation veredeln

Das Ziel der Okulation ist es, die guten Eigenschaften von zwei verschiedenen Apfelbäumen zu vereinen. Jeder Gartenfreund, der etwas Geduld mitbringt, kann die Technik betreiben und sich so an selbstgezogenen Bäumen mit guten Wuchs- und Fruchteigenschaften erfreuen.
Apfel-Experte John-Hermann Cordes von der Obstbaumschule Hermann Cordes in Holm zeigt die Veredelungstechnik der Okulation. Marc Albano von Gartenfernsehen.de moderiert die Erklärungen.

Im ersten Teil der Sendung erfahren Sie,

– welcher Reiser geeignet ist
– welches Auge eingesetzt wird und wie es vorbereitet wird
– was eine Unterlage ist und welche Eigenschaften sie haben sollte
– wie das Auge in die Unterlage eingesetzt wird

Apfelbaum_vermehren_Teil_1_1

Nach dem Einsetzen des Auges in die Unterlage, sollte die Wunde mit einer Okulette geschützt werden. Nach dem ersten Winter wird der Wildling abgetrennt und die Wunde verschlossen, so dass nur noch das Okulat weiter wächst.

 

Hier unsere Produkte zur Veredelung:

 

Baumerziehung

 

und Wundverschluss:

 

1.1 zusätzliche Informationen

1.1.1 „Deutschen Genbank Obst“

– alte Apfelsorten haben vorteilhafte Eigenschaften, z.B. gute Gesundheit und besonderen Geschmack und sollen erhalten werden
– in der Baumschule Cordes befinden sich bereits 600 verschiedene Apfelsorten
– über die Okulation kann aus einem Reis ein neuer Baum gezogen werden

 

1.1.2 die Technik der Okulation

Okulation = Augenveredelung (von lateinisch okulus = Auge)

 

Vorbereitung
– Zeit und Geduld sind notwendig
– der neue Baum soll gute Wuchs- und Fruchteigenschaften vereinen
– das beste Zeitfenster ist Juli/August
– ein junger, gut wachsender Apfelbaum dient als Unterlage
– bei der Wahl der Unterlage sollte auf den Platzbedarf, die Lebensdauer und den Fruchtbeginn des zukünftigen Baumes geachtet werden
– Edelreis (kräftiger, schon verholzter Ast aus dem aktuellen Jahr) vom Wunschbaum abschneiden und Blätter bis auf kleinen Reststengel entfernen

 

das Okulieren
– gutes, extrem scharfes und sauberes Okuliermesser und Okuletten zum Verbinden der Veredelungsstelle bereitlegen
– Stamm der Unterlage direkt oberhalb des Bodens gut säubern
– an der Stelle, wo das Blatt am Reis wuchs, befindet sich das Auge
– das Auge mit dem Messer vorsichtig heraus schneiden und nicht mit den Fingern berühren
– am unteren Endes des Unterlagen-Stammes wird ein T-Schnitt vorgenommen und das Auge dort eingesetzt.
– eine mittig über das Auge gebundene Okulette schützt die Veredelungsstelle
– das Auge verwächst mit dem Stamm der Unterlage

 

Weiterbehandlung der veredelten Unterlage
– Ende des folgenden Winters (nach den Frösten) wird der obere Teil der Unterlage direkt über der Veredelungsstelle abgeschnitten
– dadurch treibt das Auge kräftig aus
– der neue Trieb wird an einem Stab fest gebunden, damit er einen schönen Stamm für den neuen Baum bildet
– im darauf folgenenden Jahr bildet sich die erste Verzweigung; hier kann entschieden werden, wie hoch der Baum werden soll